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Korsika

Eine runde Sache – Korsika # 6

Der Kreis beginnt sich zu schließen. In Solenzara freuen wir uns über die Pol-Position zum schönen Strand. Die Sonne scheint, das Meer ist warm, der Rosé kalt und aus der Camping- Küche duftet es verführerisch. Was für ein Timing! Besser könnten die Zutaten für einen runden Geburtstag gar nicht sein.

6. – 13. Juni 2023

Der Tag beginnt so schön wie er endet. Wir freuen uns, diesen besonderen Geburtstag gemeinsam in der wunderbaren Umgebung feiern zu können.

„Seele-baumeln lassen“ – das ist unser Programm für 3 Tage, und das tut gut.

Der alte Mann und das Meer

Aber es geht weiter, die Tage schwinden und am 12. Juni legt unsere Fähre in Bastia ab. Irgendwie sind wir ein wenig gesättigt von den vielen Eindrücken, müssen alles ein bisschen ordnen auf unserer internen Festplatte. Weil endlich ein stabiles Sommerhoch in Sicht ist, nehmen wir die T10 und düsen weiter nach Norden. Bei Aléria haben wir eine Empfehlung für einen CP, der wunderschöne Strand-Standplätze hat. Wir haben Glück, der beste Platz für uns ist noch frei, weil er tückisch tiefsandig und daher gefürchtet ist. Der passt für uns perfekt!


Wir sind gekommen um zu bleiben.
Warum?
Weil wir herrliches Wetter haben…
Weil Strand und Meer einfach ein Traum sind…
Weil wir endlos lange Strandspaziergänge machen können…
Weil wir nette Nachbarn haben – die uns, als Korsika Profis, mit vielen Tipps versorgen…
Weil hier meine Lieblingsmotto gilt: Wer nackt badet, braucht keine Bikini-Figur

4 genußvolle Tage bleiben wir, dann mahnt uns die Zeit zum Aufbruch.

Schließlich wollen wir noch einen „Schlenker“ ins Landesinnere machen, bevor wir auf die Fähre gehen.

Cervione ist eine alte Bischofstadt.

Die barocke Kathedrale Sainte-Marie et Saint-Erasme mit der mächtigen Kuppel wurde Ende des 16. Jhd. vom Bischof von Aléria in dieser einsamen Bergregion erbaut. Das Innere der Kirche wirkt sehr dunkel und düster, das Auge sieht im ersten Moment gar nichts.

Auch sonst sehen wir nichts Bemerkenswertes, außer der tollen Aussicht vielleicht. Schon alleine deswegen, oder eigentlich nur deswegen lohnt sich der Abstecher.

Bei Ortale biegen wir ab auf die D82 um zur „Zebrakirche“ San Michele kurz vor Murato zu kommen. Sie ist ein sehr beliebtes Fotomotiv mit vielen interessanten Details. Dunkelgrüne Schiefer- und weiße Sandsteinblöcke schaffen den fotogenen Zebra-Look.

Naive Tier- und Menschendarstellungen aus grünem, schwarzen oder weißen Stein sieht man auch im Inneren der pisanisch-romanischen Kirche.

Sie beherbergt einige Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Die Kirche liegt inmitten einer weitläufigen Landschaft

Das Lokal mit der grandiosen Aussicht hat leider geschlossen

Als wollten wir den Müßiggang der letzten Tage kompensieren, biegen wir ab auf die D62, die uns auf sehr, sehr kurvenreicher und sehr, sehr schmaler Straße bis nach Saint Florent bringen soll. Dazwischen gibt es ein paar Stopps, deretwegen wir ja die Kurblerei auf uns nehmen.

Die Menhire von Piéve rechtfertigen unserer Meinung nach nicht eine einzige Kurve !

Der Glockenturm ist aber doch ein Foto wert!

Die Chapelle Santa Margarita oder die Eglise San Pietro sind lt. Reiseführer sehenswert, uns gefällt hauptsächlich die schöne Landschaft.

Allerdings lässt einem das schmale Sträßchen nicht sehr entspannt in der Gegend herumschauen. Gegenverkehr bringt immer Spannung. Überhaupt dann, wenn so ein kleiner Urlauber-Van sich keinen Meter zurückfahren traut und Wolfgang unsere Kiste in eine schmale Ausweiche quetschen muss. Oder so nahe am Abgrund fährt, dass ich bleich und sprachlos werde – und das will was heißen!

Die Westseite der Insel mit Blick auf Saint Florent und den schönen Stränden

In Saint Florent steppt der Bär – was für ein Unterschied zum Beginn unserer Reise. Da war es so kalt und regnerisch in dem fast menschenleern, kleinen Städtchen, dass wir Reißaus nahmen. Die Menschenmenge und die Temperaturen heute lassen uns auch diesmal flüchten und zwar über die Berge, d.h. über den Col de Teghime.

Dort oben finden wir, dank dem Tipp von unserem Nachbarn, diesen tollen Nachtplatz.

Bastia liegt uns zu Füßen, im Hafen laufen die Fähren gerade aus, wir sind geradezu überwältigt!

Sonnenaufgang über Bastia
Blick auf den Étang de Biguglia
… und auf die andere Seite Richtung Westküste

Unsere Fähre soll um 13h30 ablegen, da geht sich noch ein Stadtbummel in der Altstadt von Bastia aus. Die Parkplatzsuche ist schweißtreibend und beinahe aussichtslos. Schlußendlich finden wir eine Lücke, in die unser WoKi gerade so hineinpasst.

Die Altstadt, auch bekannt als Terra Vecchia, erstreckt sich auf einem Hügel oberhalb des alten Hafens von Bastia. Eine der Hauptattraktionen bzw. das Postkartenmotiv ist die Kirche Saint-Jean-Baptiste, mit einer beeindruckenden Fassade im barocken Stil.

Ebenso die Zidtadelle aus dem 16. Jahrhundert, am höchsten Punkt der Altstadt mit dem schönen Blick auf den alten Hafen.

Erstaunlich ruhig ist es hier, die meisten Touristen fahren von der Fähre weg gleich aus der Stadt, dabei bietet die Altstadt von Bastia eine ausgesprochen charmante Atmosphäre.

Am Place du Marche trinken wir unseren letzten Pastis – bestimmt für lange Zeit – und dann steueren wir unser Woki zur letzten Station auf der Insel, dem Fährhafen. Etwas wehmütig, das schon, aber in der Gewissheit, dass wir wiederkommen um die Insel noch intensiver zu erleben bzw. erfahren.

Wie am Anfang, so am Ende: Gewitter über Bastia !

Die Heimfahrt ist nicht berichtenswert, wie immer halt, wenn die Heimat ruft – hurry up !!! Schön ist es zuhause, auch das Wetter passt sich unseren Wünschen an. Familie und Freunde wiederzusehen ist immer wieder herzlich und wir freuen uns auf einen wanderbaren Bergsommer im Salzburger Land.

Das Göriacher Hüttendorf

Unsere erste Bertour im schönen Lungau – ein wenig Werbung für Österreich hat hier auch seine Berechtigung, meine ich.

Landawirseehütte auf knapp 2.000m

Auf unserer Korsika-Reise sind wir insgesamt ca. 3.000km gefahren, inkl. Anreise (ca.1.500km)
Das Preisniveau fanden wir etwas gehoben, auch der Diesel mit durchschnittlich € 1,85 ist deutlich höher als bei uns. Aber das ändert sich ja permanent.

Wir haben aufgrund der instabilen Wetterlage viel weniger Off-Road Touren gemacht als geplant. Es macht keinen Sinn, bei drohendem Gewitter bzw. Unwetter auf „Abwegen“ herumzufahren, wenn man dann im Nebel oder in den Wolken steckt.
Dasselbe gilt natürlich für die Wanderungen, aber die, die wir machen konnten waren wunderschön. Dafür haben wir viele „Must see“ besucht und uns einen tollen Überblick verschafft.

Ich habe schon eine Wünsche-Box angelegt für all die Dinge, die wir nicht machen konnten, und das sind viele. Au revoir Korsika!

Habt eine schöne Sommerzeit, bleibt gesund, lebensfroh und reiselustig – das wünschen Euch

Maria & Wolfgang & Flora

3 Kommentare

  • Gunther
    1. Juli 2023 at 22:31

    Hallo ihr Drei, es freut uns dass ihr wieder gut zu Hause angekommen seid und danken für den netten Reisebericht über eure Korsikareise und die Erlebnisse. Ihr ward wirklich nette Nachbarn und wir haben noch oft an euch gedacht. Es freut uns auch, dass es mit dem Übernachtungsplatz über Bastia geklappt hat und ihr eine gut Sicht hattet.
    Viele Grüße aus dem Joghurtbecher (Weißware) von Susanne und Gunther von RB

    Antworten
  • Renate & Wolfgang
    26. Juni 2023 at 17:47

    Schön, dass Ihr gut gelandet seid – unsere Fähre geht morgen früh um 0630. Dann noch ein paar Tage
    auf der Heimfahrt vertrödeln – je nach Wetter und spätestens am Wochenende sind wir dann auch zu Hause. Wir hören uns, ganz liebe Grüsse

    Antworten
  • P.Christian Rainer
    26. Juni 2023 at 14:21

    Hallo Maria, hallo Wolfgang.
    Immer wieder schön eure Berichte zu lesen und die Bilder zu geniesen.
    Wolfgang alles gute nachträglich zum 70iger. Ich wünsche euch beiden noch viele gemeinsame Jahre, dass ihr noch viele Genusstouren unternehmen könnt.

    Schöne Grüße aus Mitterill
    Hanni und Christian

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